...
Du hast die richtige Einstellung, die Klausur ist vorbei, wie es war ist egal und das naechste Thema wartet. Diese Haltung ist gut fuer die Disziplin und fuer wie wichtig ich Disziplin halte, weisst du ja mittlerweile. Denn nur Disziplin und nichts als Disziplin kann auf Dauer...
Die vergessenen Kopien sind kein Problem. ich warte erstmal auf deinen Brief und schaue mal, ob ich die oder andere Seiten ueberhaupt brauche. Ich muss sagen, dass du mit deinem Thema der Literaturwertung (und das laesst sich ja beliebig auf jegliche kulturellen Produkte ausweiten) eine hochinteressante Problematik angerissen hast. Ich bin gespannt, ueber weitere Kritieren zu einer Grenzziehung zu hoeren, aber meine Uberzeugung, dass da zumindest teilweise auch ein ganz primitiver Elitismus hinter steckt, wirst du schwer ins Wanken bringen koennen. Alleine schon die vielgebrauchte Metapher des Opiums: Dies impliziert ja den manipulierbaren Leser, unmuendig und unkritisch und zugleich auf der anderen Seite die willentlich manipulierenden Autoren solcher Trivialliteratur und die dahinter stehende, profitorientierte Industriemaschinie. Aber schon der Ansatz, die Perspektive auf diese Grenzziehung unterliegt in meinen Augen eines Elitismus. Beim Drogenkonsum diskutieren doch auch nur Buerokraten ueber die Wirkungen, um Himmels willen, den Kontrollverlust, das Ausgeliefertsein, ja, letzlich sogar die organisierten Dealer, die ihre Opfer verfuehren, abhaengig machen und auspressen. Aber geht es nicht um Konsum? Wenn jemand zum Koks greifst schreit ja auch keiner: Oh Gott, den populaeren Scheiss tu ich mir echt nicht an, komm wir hauen ab und rauchen Crack. Es ist also eigentlich gar keine Frage der Grenzziehung, weil es um etwas ganz anderes geht.
Auf der anderen Seite ist dann aber, wie schon erwaehnt, doch wieder der Wunsch nach einer klar definierbaren und legitimierten Grenze da, wenn man nach "The Day after Tomorrow" aus dem Kino kommt und nicht Teil der begeisterten Masse sein will. Dennoch, ich sehe Elitismus ganz eindeutig als fehlende Toleranz und letztlich als Problem der Persoenlichkeit. Ganz klar soll das aber nicht im Geringsten bedeuten, dass eine Diskussion ueber die Wirkungsmechansimen der Industrie, der Profitinteressen, Massenproduktion und Marketingmaschinerien und auch Verfall von Kultur im Hinblick auf eine Verringerung der Bandbreite unterschiedlicher Qualitaeten ueberfluessig waere. Nur muss diese Diskussion nicht mit Elitismus zusammenfallen.
Die vergessenen Kopien sind kein Problem. ich warte erstmal auf deinen Brief und schaue mal, ob ich die oder andere Seiten ueberhaupt brauche. Ich muss sagen, dass du mit deinem Thema der Literaturwertung (und das laesst sich ja beliebig auf jegliche kulturellen Produkte ausweiten) eine hochinteressante Problematik angerissen hast. Ich bin gespannt, ueber weitere Kritieren zu einer Grenzziehung zu hoeren, aber meine Uberzeugung, dass da zumindest teilweise auch ein ganz primitiver Elitismus hinter steckt, wirst du schwer ins Wanken bringen koennen. Alleine schon die vielgebrauchte Metapher des Opiums: Dies impliziert ja den manipulierbaren Leser, unmuendig und unkritisch und zugleich auf der anderen Seite die willentlich manipulierenden Autoren solcher Trivialliteratur und die dahinter stehende, profitorientierte Industriemaschinie. Aber schon der Ansatz, die Perspektive auf diese Grenzziehung unterliegt in meinen Augen eines Elitismus. Beim Drogenkonsum diskutieren doch auch nur Buerokraten ueber die Wirkungen, um Himmels willen, den Kontrollverlust, das Ausgeliefertsein, ja, letzlich sogar die organisierten Dealer, die ihre Opfer verfuehren, abhaengig machen und auspressen. Aber geht es nicht um Konsum? Wenn jemand zum Koks greifst schreit ja auch keiner: Oh Gott, den populaeren Scheiss tu ich mir echt nicht an, komm wir hauen ab und rauchen Crack. Es ist also eigentlich gar keine Frage der Grenzziehung, weil es um etwas ganz anderes geht.
Auf der anderen Seite ist dann aber, wie schon erwaehnt, doch wieder der Wunsch nach einer klar definierbaren und legitimierten Grenze da, wenn man nach "The Day after Tomorrow" aus dem Kino kommt und nicht Teil der begeisterten Masse sein will. Dennoch, ich sehe Elitismus ganz eindeutig als fehlende Toleranz und letztlich als Problem der Persoenlichkeit. Ganz klar soll das aber nicht im Geringsten bedeuten, dass eine Diskussion ueber die Wirkungsmechansimen der Industrie, der Profitinteressen, Massenproduktion und Marketingmaschinerien und auch Verfall von Kultur im Hinblick auf eine Verringerung der Bandbreite unterschiedlicher Qualitaeten ueberfluessig waere. Nur muss diese Diskussion nicht mit Elitismus zusammenfallen.
uzumaki - 22. Feb, 12:58
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